Prof. Singer: destruktives Lehrerverhalten

Das destruktive Lehrerverhalten sogenannter „Einzelfälle“ bleibt tabu

 

Ein Erziehungswissenschaftler wollte das Phänomen »Lehrergewalt« untersuchen. Die Behörden verweigerten ihm den Zugang zu Schulen. Pädagogik-Experten preisen ihre Denkschrift »Schule der Zukunft«. Aber die Denkschrift bewegt Schulpolitiker nicht zum Denken oder gar zu pädagogisch vernünftigem Handeln. Zudem gelangen in die Schule kaum Spuren von Demokratie, durch die Schüler und Eltern mitbestimmen könnten. Hier herrscht Macht. Und wo sich Macht ausbreitet, braucht man nicht mehr pädagogisch zu denken. Man kann unkontrolliert Gewalt ausüben, Zensurengewalt zum Beispiel. Schüler und Lehrer nennen die Nötigung unverhüllt beim Namen: der Lehrer zieht die Notenschraube an, ein Folterinstrument?

Auch Erziehungswissenschaftler tasten das Tabu gewaltausübender Lehrer nicht an. Ein Bildungsexperte hielt ein Referat über die moderne Schule. In der Diskussion fragt eine Schülermutter mit bebender Stimme: »Mein Kind hat eine Lehrerin, vor der fürchtet es sich so sehr, dass es jeden Morgen Bauchschmerzen bekommt. Auch andere leiden unter Bauchangst; sie werden bloßgestellt, die Schwachen niedergemacht, die Langsamen verhöhnt.« Der Professor antwortet: »Solche Lehrer muss man aussterben lassen.« Schallendes Gelächter. Wir lachen manchmal, wenn es zum Weinen ist. Die Mutter stand verlegen da; das Tabu des kinderverletzenden Lehrerverhaltens blieb wieder einmal unangetastet.

Dieser fortschrittliche Erziehungswissenschaftler ist Teil heimlicher Schulgewalt. Das bauchwehgeplagte Kind soll warten, bis seine sadistische Lehrerin wegstirbt? Ich sprach ihn auf den unbarmherzigen Satz an. Darauf: »Ja, Sie haben ja recht, ich kenne die Schulen und sehe, dass an jeder Schule schlimme Formen von Macht-Missbrauch durch Lehrer herrschen. Aber …« - Aber, fahre ich fort: Es mangelt an Zivilcourage, für den menschlichen Umgang mit Kindern öffentlich einzutreten. Lernstörendes Handeln wird in Schweigen gehüllt. Tabus bewirken Stagnation; die Denkverbote halten den Erkenntnisstand auf niedrigem Niveau, wie die praktizierte Schulpädagogik zeigt. Tabus lassen das Unrecht-Tun als selbstverständlich erscheinen: überraschend angesetzte Tests, Androhung schlechter Noten, öffentliches Bekanntgeben von Zensuren, Angstmachen, amtlich verordnete Langeweile durch lebensferne Stoffpläne … Es ist dann wie in Bertolt Brechts Gedicht:

Wenn die Untat kommt, wie der Regen fällt,
Dann ruft niemand mehr: halt!
Wenn die Verbrechen sich häufen, werden sie unsichtbar.
Wenn die Leiden unerträglich werden, hört man die Schreie nicht mehr.
Auch die Schreie fallen wie der Sommerregen.

Wir bitten euch ausdrücklich, findet
Das immerfort Vorkommende nicht natürlich

 

 
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